Buchladen in Fürstenwerder verkürzt Öffnungszeiten

Fürstenwerder. Nils Graf vom Buchladen in Fürstenwerder führt in seinem Geschäft neue Öffnungszeiten ein. Künftig wird er seinen Buchladen mit Café nur noch am Donnerstag und am Freitag von 12 bis 17 Uhr sowie am Samstag  von 9  bis 14 Uhr öffnen. „Ich wollte dieses Jahr nutzen, um über die weitere Ausrichtung, Öffnungszeiten und Angebote des Buchladens nachzudenken. Die vergangenen Monate haben diesen Prozeß lediglich beschleunigt“, informiert Nils Graf.

Der Buchladen Fürstenwerder werde hauptsächlich mit Büchern aus dem Antiquariatsbereich gefüllt und diese werden dem Unternehmer nicht geliefert (jedenfalls nicht in der Hauptsache), sondern stammen aus Bibliotheks- und Haushaltsauflösungen. „Hierfür muss ich sehr viel Zeit, Arbeit und Fahrtwege aufbringen: ein Großteil der lohnenden Buchbestände befindet sich nämlich nicht in der näheren Umgebung, sondern in den Städten in der gesamten Republik“, erläutert der Buchhändler. Dort müssen die Bestände gesichtet, geordnet, verpackt und geschleppt werden. Dann kommen sie nach Fürstenwerder und müssen weiter aufgearbeitet werden für den Buchladen, den Internetversand, das Archiv und oft auch fürs Altpapier. Ohne diese Arbeit gäbe es all die spannenden Bücher nicht im Buchladen und unterm Strich sei dieser Job schon ein Vollzeitjob, zu dem dann der Ladenbetrieb mit Service und Veranstaltungen hinzukäme, so Graf.

„Dabei kommen oftmals Wochenarbeitszeiten von 70 Stunden zusammen. Das ist auf Dauer einfach zu viel und so wollte und musste ich jetzt eine Korrektur machen, die aber nicht dazu führen sollte, dass der Buchladen in der gewohnten Weise nicht mehr öffnet. Nur Buchladen mit Veranstaltungen ohne Buchankäufe und Touren wäre ganz schön, aber dann ist der Buchladen bald kein Buchladen mehr. Also weiter tolle Buchbestände auftreiben, die Öffnungszeiten reduzieren und auch weniger Veranstaltungen organisieren. Geregelte Arbeitszeiten, Pausen und Urlaub – das Resultat macht sich bereits langsam bemerkbar: wir sind ausgeruhter, haben bessere Laune und kommen auch mal zum Feierabend an einen See“, schwärmt der Antiquar.

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